Bild von Christa und Heidi Nowrath im Jahre 1948
Christa und Heidi Nowrath, 1948 (v.l.n.r.)

Heidi und Christa Nowrath

Im März 1943 verliert Familie Nowrath in Berlin aufgrund eines Bombenangriffs ihr Zuhause, woraufhin Mutter Christa, Tochter Heidi und der wesentlich ältere Bruder Horst bei den Großeltern im schlesischen Obernigk bei Breslau unterkommen. Vater Hans ist Leiter des Bekleidungsamts der Luftwaffe und kann dank seiner Verbindungen zu Behörden und Verwaltung immer wieder seine Familie aus der Ferne unterstützen. Da die sowjetischen Truppen immer näher rücken, verlassen Christa und Heidi Obernigk am 20. Januar 1945 und machen sich getrennt und über Umwege mit der Bahn und zu Fuß wieder zurück auf den Weg nach Berlin. Der Vater veranlasst durch seine Kontakte, dass Heidi aus Langenwaldau in Schlesien abgeholt und zum nächstgelegenen Bahnhof gebracht wird, von wo aus sie eigenständig mit der Bahn nach Berlin fährt. Dort angekommen, trifft Heidi ihre Mutter und auch ihren Vater wieder. Da Berlin jedoch immer stärker bombardiert wird, fahren Heidi und Christa am 31. Januar 1945 nach Dresden zu Bekannten. Nachdem sie in Dresden ausgebombt werden, finden sie im sächsischen Rabenau ein Notquartier, was sie am 1. Mai 1945 wieder verlassen müssen und anschließend im Umland umherirren. Diese dramatischen Ereignisse werden von der 11-jährigen Heidi in ihrem Notizbuch sehr ausführlich beschrieben. Schließlich dürfen sie zurück nach Dresden, nachdem sie erfahren, dass dort einem Onkel eine Wohnung zugeteilt wurde, bei dem sie unterkommen können. Nach Kriegsende wird Heidi im Rahmen der „Aktion Storch“, eine britischen Evakuierungsaktion für unterernährte und hungernde Kinder, nach Niedersachsen gebracht. Vater Hans stirbt am 2. Mai 1945 nach einem Luftangriff in Berlin. Heute lebt Heidi, die inzwischen Huffmann heißt, in der Nähe von Göttingen.
Sonnenhäuschen der Nowraths von 1943 bis 1945
Sonnenhäuschen Obernigk, 1943, in dem die Nowraths von 1943 bis 1945 leben
Tagebuch
Tagebuch